24. Jän. 2019

Welche Verbindung für Magnesiumcitrat-Kapseln ist richtig?

Frage eines Apothekers: Für Verschreibungen von Magnesiumcitrat-Kapseln 300 mg verwenden wir das Magnesiumcitrat plv. DAC 2015. Mir ist bekannt, dass unterschiedliche Magnesiumverbindungen einen unterschiedlichen Magnesiumgehalt aufweisen. Welche Verbindung ist nun die richtige?

Das Europäische Arzneibuch kennt Magnesiumcitrat (Magnesii citras, weißes bis fast weißes Pulver, wasserfrei, pH der Prüflösung = 6,0–8,5, löslich in Wasser, 15–16,5 % Magnesium), Magnesiumcitrat-Dodecahydrat (Magnesii citras dodecahydricus, pH = 6,0–8,5, wenig löslich in Wasser) und Magnesiumcitrat-Nonahydrat (Magnesii citras nonahydricus, pH = 6,0–8,5, wenig löslich in Wasser).
Im DAC (Deutscher Arzneimittelcodex) gibt es Neutrale Magnesiumcitrate (Magnesii citrates neutrales, wasserfrei oder hydratisiert). Die einzelnenTypen unterscheiden sich durch den Gehalt an Magnesium und Wasser. Sie können in Wasser löslich sein oder mit steigendem Wassergehalt auch praktisch unlöslich sein. Im DAC findet sich auch wasserhaltiges Magnesiumhydrogencitrat (Magnesii hydrogenocitras hydricus, weißes bis fast weißes Pulver, löslich in Wasser, 8–9 % Mg-Gehalt, pH der Prüflösung = 3,5–4,5) mit den dort angegebenen Synonymnamen Magnesium citricum und Magnesium hydrogenocitricum hydricum.
Die Arzneitaxe kennt Magnesium citricum und bezieht sich auf Magnesiumhydrogencitrat/wasserhaltiges im DAC.
Ist vom Hersteller „Magnesium citricum DAC“ etikettiert, ist eigentlich wasserhaltiges Magnesiumhydrogencitrat gemeint. Wird Magnesium citricum verordnet, ist somit wasserhaltiges Magnesiumhydrogencitrat abzugeben. Diese Verbindung ist üblicherweise auch vom Kunden erwünscht, da er sich bei einer Citrat-Verbindung einen sauren Geschmack erwartet. Achten Sie daher bei der Bestellung von Substanzen genau darauf, auf welches Arzneibuch sich der Lieferant bezieht, und schlagen Sie hier gegebenenfalls nach!

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