KundInnenbindung einmal anders

Kai Felmy

Manchmal geschieht es, dass Frau Apothekerin so manchen KundInnen den entscheidenden, vielleicht lebensrettenden Satz oder Tipp schenkt. Die Folgen reichen von bedingungslosem Vertrauen bis hin zu absoluter KundInnentreue.

So geschehen mit einem langjährigen Kunden, der mit hochrotem Kopf und keuchend zu mir kam, um seinen Blutdruck messen zu lassen. Der Wert war viel zu hoch und deutete auf eine echte Hochdruckkrise hin, was ich ihm auch umgehend mitteilte. „Ich hab eh übermorgen einen Termin beim Arzt“, winkte er ab. „Da könnte es zu spät sein“, warnte ich ihn eindringlich. Er sah mich ungläubig an. „Entweder Sie gehen jetzt sofort, oder ich rufe die Rettung. Ich kann es nicht verantworten, Sie so nach Hause zu schicken.“ Endlich gab er nach. Der Arzt ist um die Ecke, deswegen traute ich ihm diesen kurzen Weg noch zu. Anschließend kam er alle drei bis vier Tage zum Blutdruckmessen. Der Arzt hatte ihm bestätigt, dass Feuer am Dach sei, und ihn neu eingestellt. Inzwischen sehe ich an den Werten, dass es bergauf geht. Da hat man auch wieder Zeit, miteinander zu scherzen.

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