Wir sind müde

Der Februar ist auch sonst ein zäher Monat – in sogenannten Normalzeiten. Was das bedeutet, wissen wir schon länger nicht mehr, aber vielleicht ist das ja auch gut.

Menschen in medizinischen Masken in der Apotheke. Der Apotheker steht mit Medikamenten in der Nähe der Regale. Besucher halten Abstand
Iryna Alekseienko

Zwar haben wir endlich mehr und früher Licht, und die ersten Schneeglöckchen wurden schon Ende Jänner gesichtet. Wahrhaft ein Grund zum Jubeln.

Von einer Energiewoche merken wir jedoch nichts. Bis voriges Jahre war das eine Woche zum Durchschnaufen nach einem wieder sehr umtriebigen Jänner. Menschen waren auf Skiurlaub, Arztpraxen hatten geschlossen, alles verlief ein bisschen langsamer. Davon kann heuer keine Rede sein. Im Gegenteil. Der Monatserste ist ein Montag, üblicherweise auch der Tag, wo der Bankomat nicht immer einen Chip lesen will und Roboter Franz uns darauf aufmerksam macht, dass er nur einen Arm hat. Nun kommt dazu, dass die KundInnen mit ihren frischen Hundertern gleich am Morgen dastehen und Großeinkäufe machen, noch bevor wir ordentlich wechseln können.

Müdigkeit ist auf den Gesichtern zu sehen, nicht nur auf denen unserer KundInnen, sondern auch auf unseren. Die Pandemie ist jetzt ein Jahr alt und hält uns fest in ihrem unbarmherzigen Griff. Es ist Fasching, aber niemand hat Lust drauf, und alle Masken sind weiß, wo noch vor kurzem Anflüge von Kreativität und Farbenreichtum diesbezüglich zu sehen waren.

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