Medikationsanalyse
Die Tücken der Polypharmazie

Multimorbide Patienten müssen häufig eine große Zahl unterschiedlicher Medikamente einnehmen. Diese Polypharmazie birgt das Risiko von Medikamenten-Interaktionen mit potenziell gefährlichen Konsequenzen für die Patienten. Hier spielt die Apotheke eine entscheidende Rolle, weil dort in Summe problematische Verschreibungen auffallen sollten.
Prof. Dr. Theo Dingermann, Seniorprofessor an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main, erörtert das Problem am Fall einer 81-jährigen Patientin mit einer langen Liste teilweise – besonders in Kombination – suboptimaler Verschreibungen. Die Patientin erhält Amiodaron, Imipramin, Gabapentin, Tilidin, Metoprolol, Metamizol, Torasemid und Citalopram. Die große Zahl unterschiedlicher Substanzen rechtfertigt eine Medikationsanalyse.
Die Medikationsanalyse darf, so Dingermann, nicht mit dem Medikationsmanagement verwechselt werden. Dingermann: „Die Medikationsanalyse ist die Kompetenz von uns Apothekerinnen und Apothekern. Wir wollen damit nicht die Ärzte belehren, sondern aus unserer pharmazeutischen Kompetenz heraus mögliche Probleme identifizieren helfen, um gemeinsam mit den Behandlern zu guten Lösungen zu gelangen. Denn die Verschreibungen sind nur in wenigen Ausnahmefällen falsch. Aber es gibt immer wieder Potenzial für Optimierung. Da sollte eigentlich kein Konfliktpotenzial vorhanden sein.“ Die Medikationsanalyse kann heute Computer- bzw. Web-basiert durchgeführt werden. Diese Vorgehensweise sei, so Dingermann, dem „Herauskramen“ auswendig gelernten Wissens vorzuziehen.
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