21. Apr. 2022

Material- & Wareneinsatz als größte Kostenposition von Apotheken

Es ist kein großes Geheimnis, dass die größte Kostenposition einer Apotheke der Material- und Wareneinsatz ist. In einer durchschnittlichen Apotheke macht diese Kostenposition rund 70 Prozent der Gesamtkosten aus. In absoluten Zahlen gesprochen, geht man bei der Medianapotheke im Durchschnitt von ca. 1,7 Millionen Euro an Kosten für den Material- und Wareneinsatz aus. Wem es durch systematische Optimierungsmaßnahmen in unterschiedlichen Bereichen gelingt, den Wareneinsatz bspw. von 71 auf 68 Prozent  abzusenken, der erzielt eine beachtliche Ergebnisverbesserung von stolzen 51.000 Euro. Bei einer angenommen Spanne von ca. 40 Prozent im Privatumsatzbereich müsste eine durchschnittliche Apotheke einen Mehrumsatz von 127.500 Euro erwirtschaften, um den gleichen Effekt im Betriebsergebnis zu erzielen. Die nachfolgenden Punkte geben Aufschluss darüber, was es bei der Kostenstelle Material- und Wareneinsatz zu beachten gilt.

Aufnahme einer Apothekerin, die ihr digitales Tablet verwendet, während sie auf einer Insel arbeitet
iStock/PeopleImages

Die fünf wesentlichen Einflussfaktoren auf den Material- und Wareneinsatz sind

  • grundsätzliche Umsatzstruktur der Apotheke
  • Einkaufskonditionen (Direkt- bzw. Großhandelseinkauf) & -verhalten
  • Spannenattraktivität der abgegebenen Produkte vor allem im Privatumsatzbereich
  • Gewährung von Kundenrabatten
  • Verluste durch Retouren, Verfall, Diebstahl & Schwund

Fazit: Es stellt sich für jede Apotheke die Frage, a) wo hier die oberen Benchmarks liegen und b) was davon in der eigenen Apotheke realisierbar ist. Da in jeder Apotheke andere Rahmenbedingungen vorherrschen, kann eine seriöse Analyse klarerweise nur individuell und apothekenbezogen durchgeführt werden. Fakt ist, dass gerade in diesen Bereichen aufgrund vorhandener Intransparenzen und mangels Vergleichbarkeit enorme Optimierungspotenziale schlummern. Potenziale, die mehr Rentabilität in die Apotheke bringen und Potenziale die übrigens nicht (wie in anderen Bereichen) automatisch den Einsatz höherer Personalressourcen nach sich ziehen.

Mit freundlicher Unterstützung von