21. Sep. 2022

Wieviel Potenzial steckt eigentlich in meiner Apotheke?

Nachdem sich die pandemiebedingten Wogen langsam zu glätten scheinen, kehrt in vielen Apotheken auch wieder langsam pharmazeutischer und organisatorischer Alltag ein. Zeit, sich daher auch wieder mehr betriebswirtschaftliche Gedanken über seine eigene Apotheke zu machen und das Arbeiten am eigenen Apothekenunternehmen in den Vordergrund zu stellen. Ein Check des aktuellen Status quo in betriebswirtschaftlicher Hinsicht ist hierzu ein guter Startpunkt!

Glückliche Apotheker und Senioren im Laden
alvarez/GettyImages

Was sind meine strategischen Ziele?

Bevor es in die Analyse geht, sollten Sie sich zunächst Gedanken machen, was Ihre unternehmerischen und persönlichen Ziele sind. Diese bilden die Basis für Ihre persönliche wie unternehmerische Lebensplanung und stehen daher am Beginn einer solchen Analyse.

Potenzialbereiche in Ihrer Apotheke

Ja, es gibt unzählige Potenzialbereiche in jeder – und ganz sicherlich auch in Ihrer – Apotheke. Doch Sie kennen das sicher: Wo und wie anfangen und wo aufhören… Wo bin ich gut? Wo habe ich Luft nach oben? Und vor allem, mit wem vergleiche ich mich…?

Viele dieser Fragen gehen im Tagesgeschäft unter, das ist normal; trotzdem sollten Sie Ihre unternehmerische Axt schärfen und in regelmäßigen Abständen Ihren Betrieb mit etwas Distanz selbst oder mit externer Unterstützung analysieren. Im Folgenden möchten wir Ihnen einige Anregungen zu unterschiedlichen Potenzialbereichen und deren Durchleuchtung geben.

Potenziale im Bereich Einkauf

Einkauf – die betriebswirtschaftlichen Dauerbrenner in jeder Apotheke! Der Einkauf und damit der Wareneinsatz sind seit jeher die großen wirtschaftlichen Stellschrauben in jeder Apotheke. Bei einem Wareneinsatz von mittlerweile über 70% macht es ganz viel Sinn, sich hier zu Gedanken zu machen!

Folgende Fragen können Sie sich in Ihrer Selbstanalyse stellen und keine Sorge, viele unserer Kollegen und Kolleginnen können nicht alle Frage beantworten – auch das ist ein Hinweis für Sie, sich diesem Thema zeitnah intensiver zu widmen:

  • Wie sehen die Verantwortlichkeiten im Einkauf bei mir aus?
  • Sind diese klar geregelt?
  • Was passiert, wenn mein „Chef-Einkäufer“ im Urlaub ist oder krankheitsbedingt ausfällt?
  • Wer entscheidet, wann „direkt“ oder über den Großhandel eingekauft wird? Gibt es hierzu Standards und Leitlinien? Werden diese auch kontrolliert? Ist das Wissen hierzu schriftlich fixiert oder nur in den Köpfen meiner Mitarbeiter?
  • Wann haben wir zum letzten Mal die Großhandelskonditionen analysiert?
  • Wann haben wir diese zuletzt nachverhandelt?
  • Wie sind die Konditionen von Großhandel A zu Großhandel B? Spiegeln sich diese auch im differenzierten Einkaufsverhalten wider?
  • Wo gibt es Ausnahmen seitens der Rabattierung beim Großhandel? Sind diese allen Mitarbeitern bekannt
  • Wie sieht es mit dem Staffeleinkauf aus? Existiert hier ein spezielles Rabattmodell? Wie gut nutzen wir dies?
  • Haben wir bei unseren Haupt-Direktlieferanten eine Einzugsermächtigung? Wird diese mit einer besseren Zahlungskondition (Stichwort Skonto) bedacht?
  • Ist – bei entsprechender Liquidität am Konto – das Thema Vorauskasse schon betrachtet worden?
  • Und – die entscheidende Frage: Passt mein erwirtschafteter Rohertrag auch mit meiner Umsatzstruktur zusammen? Decken sich also Soll- und Ist-Rohertrag?

Gerade der Einkauf ist ein Bereich, in dem viele Potenziale schlummern. Dies geht weit über die Konditionen beim Großhandel hinaus. Es zahlt sich wirklich aus, diesen Bereich kontinuierlich zu screenen und im Auge zu behalten! Welche weiteren Potenzialbereiche gibt, erfahren Sie in den kommenden Wochen…

Mit freundlicher Unterstützung von