4. Nov. 2021Apothekenmitarbeiter richtig führen

Das Mitarbeitergespräch als wichtiges Führungsinstrument

Eine funktionierende Kommunikation und ein leistungsförderndes Betriebsklima sind essentiell für den wirtschaftlichen Erfolg von Apotheken. Nur Mitarbeiter, die sich wohl und wertgeschätzt fühlen, können auch entsprechende Höchstleistungen bringen.

Junge asiatische Geschäftsfrau, die von HR-Manager in einem modernen Unternehmensbüro interviewt wird
iStock/imtmphoto

Vor dem Hintergrund dieses Zusammenhangs hat sich das Mitarbeitergespräch als wichtiges Führungsinstrument im Apothekenalltag etabliert, das periodisch zur Anwendung kommen sollte, um Mitarbeiter auf Kurs zu halten. Der große Vorteil bei dieser Kommunikationsform ist, dass Sie sich auf sämtliche Mitarbeitergespräche entsprechend gewissenhaft vorbereiten können.

Sie sollten die Gelegenheit für so ein Gespräch auf jeden Fall immer wieder aufs Neue nutzen, um gezielte Impulse für die Verbesserung der Zusammenarbeit und Weiterentwicklung des Mitarbeiters setzen zu können. Grundsätzlich gibt es vier Szenarien für aktive Konversationen seitens der Führungskraft:

  1. Vertrauensaufbau
  2. Coaching
  3. Wertschätzung
  4. Lob

1. Vertrauensaufbau

Dieses Gespräch lässt sich als fundamental bezeichnen, denn hier wird der Grundstein für alle weiteren Gespräche gelegt. Dabei geht es in allererster Linie darum, den Mitarbeiter kennenzulernen.

Wichtige Gesprächsphasen (siehe Beitrag 10 Phasen im Mitarbeitergespräch), denen man Aufmerksamkeit schenken sollte, sind das Gespräch-Setting und die emotionale Angleichung. Durch ein angemessenes Setting kann eine angenehme Atmosphäre sichergestellt werden. Seien Sie sich bewusst, dass alle Phasen in diesem Gespräch eher auf der emotionalen Ebene stattfinden.

2. Coaching

Dieses Gespräch dient dazu, den Mitarbeiter weiterzuentwickeln. Im Rahmen einer Coaching-Session wird dem Mitarbeiter aufgezeigt, in welchem Bereich er sich fachlich noch verbessern kann, sodass er seine Ziele erreichen kann. Dieses Gespräch findet nahezu nur auf der rationalen Ebene statt – nämlich mit fachlichen Inhalten. Dementsprechend sind die Phasen der Vorbereitung, der Themenanalyse und der Synthese relevant.

3. Wertschätzung

Hierbei soll eine besonders positive Haltung eines Mitarbeiters gewürdigt werden. Als Führungskraft sollten Sie sich dafür Zeit nehmen, denn diese Art von Gespräch führt dazu, dass sich Ihr Mitarbeiter wertgeschätzt fühlt. Auch hier öffnet ein angemessenes Setting die Tür für emotionale Worte. Sie sollten sich vorab gut überlegen, wie sich der Mitarbeiter persönlich eingebracht hat. Nur so kommt Ihre Wertschätzung auch authentisch rüber.

4. Lob

Im Gegensatz zum Wertschätzungsgespräch geht es hierbei nicht primär um die Motivation der Mitarbeiter. Auch hier stehen wieder die Vorbereitung und das Setting (z.B. dient das Büro als geeigneter Ort für rationale Gespräche) im Vordergrund. Die wesentliche Funktion dieses Gespräch besteht darin, dem Mitarbeiter auf rationaler Ebene zu vermitteln, welche Facetten seiner Leistung besonders imponieren.

Fazit

Auch wenn bei den genannten Gesprächen jeweils die rationale oder emotionale Ebene im Vordergrund steht, besitzen stets beide Ebenen einen Gesprächsanteil. Im nächsten Artikel, welcher im kommenden Monat veröffentlicht wird, sehen wir uns die reaktiven Gespräche an.

Bis jetzt sind wir davon ausgegangen, dass alle Mitarbeiter durch Vertrauen, Coaching, Wertschätzung oder Lob als Topperformer agieren. In der Realität ist das aber nicht immer so. Mit reaktiven Gesprächen reagieren Sie auf Unvermeidliches und holen Ihre Mitarbeiter zurück ins Spielfeld, wenn etwas unrund läuft.


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